Was macht dieses Eisschwimmen extrem ?
Es ist gar nicht so sehr die Wassertemperatur knapp über dem Gefrierpunkt, Auch nicht die Lufttemperatur, die auch bei etwa 0 Grad liegt. Vielmehr ist es ist in erster Linie die Seehöhe, die hier das Eisschwimmen extrem macht. Weil der Eissee im Bauch des Tuxer Gletschers liegt auf ca 3200 m. Diese Tatsache in Kombination mit den anderen Rahmenbedingungen ist selbst für gewiefte Eisschwimmer eine echte Challenge. Eine, bei der ein Kamera-Team von Servus-TV mit dabei war um einen Bericht für die Primetime-Serie „Heimatleuchten“ zu erstellen.
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Fast ein bißchen zu schnell geht’s mit zwei Sektionen der Tuxer Gletschbahnen hinauf auf über 3200m. Unter all den Skifahrern, die sich hier im Bereich der gefrorenen Wand tummeln, geben wir – zum Teil nur kurz behosten – Eisschwimmer ein lustiges Bild ab. Unsere siebenköpfige „Neigungsgruppe“ trifft bei der Infohütte des Eispalastes den Höhlenführer und das Team von Servus TV.
Mitten im Tuxer-Gletscher – das Tor zur „Unterwelt“
Anschließend begeben wir uns über ein abschüssiges Schneefeld zum freigeschaufelten Höhleneingang. Nachdem sich unsere Augen vom gleißenden Sonnenlicht auf die schummrigen Lichtverhältnisse im Höhleninneren umgestellt haben, staunen wir nicht schlecht.Im Natureispalast des Tuxer Gletschers findet sich ein leicht gekrümmtes, etwa 80m langes Eisbassin. Dieses endet an einer Seite eher flach, weist aber mittendrin Ehrfurcht gebietende 30 Meter Tiefe auf.
Dann wird’s allmählich ernst. Nach einer Besichtigung und einer kurzen Produktionsbesprechung mit dem Fernsehteam beginnen wir uns umzuziehen. Die Platzverhältnisse sind beengt, es ist überall sehr rutschig. Ein trockenes Fleckchen zu finden um sein Gewand zu verstauen erweist sich als schwierig. Bald merken wir, dass es heute augenscheinlich nicht darum geht, dass wir Eisschwimmer unseren Spaß haben. Längst hat der Kameramann die „Regie“ übernommen. Die Maxime „gute Bilder“ zu bekommen dominiert. Immerhin setzen wir durch, dass aus Sicherheitsgründen immer zumindest zwei Schwimmer im Wasser sein sollen. Die Brustschwimmer eröffnen schließlich den Reigen.
Beim Sprinten wird die Luft dünn
Mein Swim-Buddy ist der grandiose Extremschwimmer Josef Köberl. Josef hat als erster und bisher einziger Österreicher den englischen Kanal durchschschwommen. Jetzt er verfolgt das ehrgeizige Ziel „seven Oceans“ – sieben der schwersten Ozeancrossings weltweit zu schwimmen. Josef ist außerdem Präsident der österreichischen Ice-Swimming-Association. Da wir beide den Ehrgeiz haben eine gute Performance zu liefern, gehen wir es etwas rasanter an. Nach einigen Sprints, die wir für den Kameramann mehrfach wiederholen müssen, japsen wir beide ganz schön nach Luft . Zwischen den einzelnen Durchgängen bleibt kaum Zeit sich zwischendurch umzuziehen, geschweige denn aufzuwärmen. Als der TV-Produzent nach etlichen Pannen und Wiederholungen schließlich meint „alles im Kasten“ zu haben, sind wir allesamt ziemlich geschafft.
Eisschwimmen extrem ? Jedenfalls atemberaubend !!
Allen, die an diesem „glory day“ am bzw. im Hintertuxer Gletscher mit dabei waren, wird dieses Schwimmerlebnis wohl für immer in Erinnerung bleiben. Allen, die sich einmal dieser Herausforderung stellen wollen, kann ich anbieten mich zu kontaktieren, um diese Exkursion, oder aber ähnliche mit mir zu vereinbaren. Klar, es ist ein gewisser Aufwand und es kostet gutes Geld, aber vergesst nie: am Ende des Tages oder unserer Tage zählt es nicht, was man gehabt, sondern was man getan hat !